Chirurgisches Team bei einer Operation, Monitor zeigt einen Eingriff, medizinische Geräte im Hintergrund.
Interdisziplinäres Team aus Fachleuten
Multimodale Behandlung
Robotergestützte Operationmethode

Spezialisiert auf Krebserkrankungen der Speiseröhre

Im Magen- und Speiseröhrenzentrum kümmern wir uns um Menschen mit einer Krebserkrankung der Speiseröhre oder des Magens. Ziel ist es, gemeinsam zu prüfen, ob eine Operation möglich und sinnvoll ist. Ein erfahrenes Team aus Fachleuten der Chirurgie, Krebsmedizin, Magen-Darm-Heilkunde, Spiegelungen und Bildgebung arbeitet eng zusammen.

So können wir die beste Untersuchung und Behandlung bieten. Dabei steht immer eine feste Ansprechperson an Ihrer Seite. Sie koordiniert alle Schritte – von der ersten Untersuchung bis zur Therapie.

Jeder Tumor ist anders – wir behandeln individuell

Ein bösartiger Tumor der Speiseröhre oder des Magens kann an verschiedenen Stellen auftreten. Tumore am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen – sogenannte AEG-Tumoren – nehmen eine Sonderstellung ein. Auch Tumore im Magen treten an unterschiedlichen Stellen auf und benötigen eine spezialisierte Therapie.

Die Häufigkeit von Tumoren der Speiseröhre und des Magens nimmt in den letzten Jahrzehnten stetig zu. Eine gute Behandlung braucht deshalb ein spezialisiertes Team. In unserem Zentrum arbeiten Ärztinnen und Ärzte aus Chirurgie, Krebsmedizin, Strahlentherapie, Magen-Darm-Heilkunde, Intensiv- und Ernährungsmedizin sowie speziell geschulte Pflegekräfte eng zusammen.

Operation oder Systemtherapie – was wann sinnvoll ist

Je nach Fall erfolgt die Therapie mit einer Kombination aus Operation, Chemotherapie und manchmal auch Bestrahlung. In bestimmten Situationen kommen auch moderne Immuntherapien zum Einsatz. Auch seltene Tumorarten wie GIST oder NET behandeln wir mit viel Erfahrung.

Wenn der Krebs nicht gestreut hat, ist die Operation meist der wichtigste Schritt. Gibt es bereits Tochtergeschwülste (Metastasen), steht eine sogenannte Systemtherapie im Vordergrund. In Einzelfällen kann trotzdem operiert werden – zum Beispiel im Rahmen einer Studie.

Wie wird ein Tumor diagnostiziert?

Wird ein Tumor in der Speiseröhre festgestellt, ist eine genaue Untersuchung wichtig. Meist wird die Diagnose bei einer Magenspiegelung (Endoskopie) gestellt. Dabei werden Gewebeproben entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Bestätigt sich der Verdacht auf Krebs, folgt das sogenannte Staging. Damit prüfen wir, wie weit sich der Tumor im Körper ausgebreitet hat – ob er begrenzt ist oder bereits Lymphknoten oder andere Organe befallen hat (Metastasen).

Zum Staging gehören in der Regel:

  • eine Computertomografie (CT) von Brust und Bauch
  • eine Speiseröhren- und Magenspiegelung (ÖGD)

Bitte denken Sie daran, zu Ihrem Termin alle vorhandenen Befunde und Bilddaten (auf CD) mitzubringen.

Erneute Diagnostik nach einer Vortherapie

Wenn vor einer geplanten Operation bereits eine Chemotherapie durchgeführt wurde, erfolgt danach ein sogenanntes Restaging. Dabei wird überprüft, wie der Tumor auf die Behandlung reagiert hat. Diese Untersuchung kann auch im Marienkrankenhaus stattfinden, wenn Sie vorher an einem anderen Ort behandelt wurden.

Wenn mehr Klarheit nötig ist

In manchen Fällen können noch Spezialuntersuchungen notwendig sein, wie etwa:

  • ein endoskopischer Ultraschall (Endosonografie oder auch EUS)
  • ein MRT des Bauchraumes oder der Leber
  • spezielle nuklearmedizinische Untersuchungen (PET-CT, Szintigrafie)

Wenn Befunde unklar sind, kann auch eine weitere Gewebeprobe nötig sein – zum Beispiel durch eine CT-gesteuerte Entnahme oder eine Bauchspiegelung in Schlüssellochtechnik. Welche Untersuchungen bei Ihnen sinnvoll sind, besprechen wir individuell.

Eine Hand mit blauen Handschuhen hält eine Spritze, die auf einen Oberarm zielt, im Hintergrund ist ein Ultraschallgerät zu sehen.

Multimodale Behandlung

Ob Adenokarzinom oder Plattenepithelkarzinom – in unserem Magen- und Speiseröhrenzentrum bieten wir auf Sie abgestimmte Behandlungen in einem starken Netzwerk. Meist werden diese Verfahren miteinander kombiniert, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.

Präzise operieren mit Robotertechnik

Die Entfernung der Speiseröhre erfolgt heute in der Regel minimal-invasiv in Schlüssellochtechnik. Meist setzen wir dabei das roboterassistierte Da Vinci Xi-System ein.

So funktioniert’s

Der Roboter überträgt die Handbewegungen des Operierenden an einer Steuerkonsole zitterfrei und präzise. So sind besonders feine und gewebeschonende Schnitte möglich. Die Instrumente lassen sich um 360 Grad drehen – dadurch werden Schnitt- und Nahttechniken möglich, die mit herkömmlichen Methoden nicht durchführbar sind.

Über eine hochauflösende 3D-Kamera sieht die Ärztin oder der Arzt das Operationsgebiet in zehnfacher Vergrößerung. Die dreidimensionale Sicht verbessert die Tiefenwahrnehmung deutlich. Der Roboter führt ausschließlich die von der Ärztin oder von dem Arzt gesteuerten Bewegungen aus. Sicherheitsmechanismen verhindern unbeabsichtigte oder zu starke Bewegungen. Dank der ergonomischen Steuerung kann der Operierende entspannter und länger konzentriert arbeiten.

Studien zeigen: Die roboterassistierte Methode ist sicher und mindestens so gut wie die klassische Schlüssellochtechnik – in manchen Bereichen sogar überlegen.

Ein älterer Mann liegt im Krankenhausbett und spricht mit einer Ärztin, die ein Klemmbrett hält und sich Notizen macht.

Schnelle Erholung nach der Operation

Nach einem Eingriff an Speiseröhre oder Magen unterstützen wir Sie mit einem strukturierten Erholungsprogramm: frühzeitige Mobilisation, sanfter Kostaufbau, intensive Betreuung durch ein erfahrenes Team – und eine individuelle Vorbereitung auf die Zeit nach dem Krankenhaus.

Anschlusstherapie nach der Operation

In manchen Fällen ist nach der Operation eine zusätzliche Chemo- oder Strahlentherapie sinnvoll. Wenn das in der interdisziplinären Tumorkonferenz empfohlen wird, kann diese Therapie im Marienkrankenhaus fortgesetzt werden.

Alternativ bekommen Sie den Beschluss schriftlich in Ihrem Arztbrief, falls Sie sich wohnortnah weiterbehandeln lassen möchten. Je nach Therapie und persönlichem Befinden ist eine ambulante Behandlung oft möglich.

Auch nach der Entlassung weiterhin gut versorgt

Nach Ihrer stationären Behandlung erhalten Sie von uns regelmäßige Nachsorgetermine. Wenn Sie sich nicht ohnehin zur Kontrolle vorgestellt haben, melden wir uns in der Regel vier Wochen nach Ihrer Operation bei Ihnen.

Anschließend laden wir Sie alle drei Monate in unsere Speiseröhrensprechstunde ein. Dort begleiten wir Ihre Therapie weiter – zum Beispiel durch Blutuntersuchungen, Gewichtskontrollen oder Ernährungstipps. Bei Bedarf binden wir auch unsere Ernährungsberatung oder Physiotherapie wieder ein.

Ihre onkologische Behandlung wird selbstverständlich weiter fachübergreifend begleitet. Auch wenn diese außerhalb des Marienkrankenhauses erfolgt, werten wir zum Beispiel Ihre Computertomografien aus. Falls nötig, wird Ihr Fall erneut in unserer Tumorkonferenz besprochen, um Empfehlungen anzupassen.

Symbol eines Headsets in einem orangefarbenen Kreis auf hellem Hintergrund.

Gut vorbereitet zur Sprechstunde

Die Besprechung Ihrer Befunde und die OP-Planung finden in der Chirurgischen Ambulanz im Haus 1, Erdgeschoss, statt. Die Sprechstunde für Tumore der Speiseröhre und des Magens ist montags und mittwochs ab 15:00 Uhr.

Bringen Sie bitte folgende Unterlagen mit:

  • Überweisungsschein
  • Frühere Entlassungs- und OP-Berichte in zeitlicher Reihenfolge
  • Eine Übersicht bisheriger Therapien mit Datum und Dosierung
  • Den histopathologischen Befund
  • Ergebnisse von Spiegelungen oder Ultraschall sowie radiologische Aufnahmen auf CD mit schriftlichen Befunden
  • Aktueller Medikamentenplan

Zentrumsleitung

Nahaufnahme eines Gesichts mit OP-Brille und einer Lupe, die Person trägt einen weißen Mundschutz.

Informationen für Zuweisende

Hier finden Sie alle Informationen rund um unser Behandlungsspektrum, unsere Schwerpunkte und Kontaktdaten.

Zertifizierungen

TÜV Rheinland-Zertifikat für Qualitätsmanagement in der Akutschmerztherapie.
Logo des DeGIR-Zentrums für minimal-invasive Onkologie auf grünem Hintergrund.

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